Paararbeit

 

„Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst.“ (Viktor Hugo)

 

Das Rätsel um gelingende Liebesbeziehungen ist allgegenwärtig. Paare, die sich eine psychologische Begleitung suchen haben oft schon eine mehr oder weniger lange Zeit erlebt, in der es Konflikte, Eskalationen oder lähmenden Stillstand, oft auch in der Sexualität, gab. Manche Paare installieren auch gleich zu Beginn eine etwas andere Kultur der Paarbeziehung indem sie einfach nur neugierig aufeinander schauen wollen um sich achtsamer kennen zu lernen und den Beziehungsprozess bewusster zu gestalten.

 

In einer Paarbeziehung gibt es erfahrungsgemäß nicht nur eine Wirklichkeit. Eine gute Vereinbarung wäre in jedem Fall, dass keiner der Partner die Beziehung oder den Anderen definieren will. Eine Paarbeziehung ist auch keineswegs ein stabiles Gebilde, das einmal konstruiert für immer genauso beibehalten werden kann. Sie folgt natürlichen Veränderungsprozessen, so wie es bei allem ist, das mit Leben zu tun hat. Viele von uns tun sich genau damit schwer, denn oft sind Vorstellungen und Absichten vorhanden, wie eine Beziehung aussehen soll oder der Partner oder die Partnerin oder auch man selbst sein und handeln soll. Wenn es zu starr wird, folgt ein anhaltendes Leeregefühl oder ein Ausbrechen in unterschiedlicher Form.

 

Das Ziel der Paararbeit ist, die lebendigen Entwicklungskräfte freizusetzen, die sowieso immer da sind. Genau dadurch kann wieder Miteinander, Verbundenheit, Heiterkeit und Sinnerleben geschehen. Manchmal ist es auch eine gesunde Trennung, die dann möglich wird.

 

In der Paararbeit, so wie ich sie praktiziere, geht es besonders um das Wahrnehmen und die Interaktion. Hierfür biete ich erlebnisorientierte Übungen an, die für jeden Einzelnen einen anderen Blick auf sich selbst und auf das Gegenüber eröffnen. Es findet eine Lösung aus den ewig selben Diskussionen statt und das Eigentliche dahinter wird erfahrbar. Die sogenannten Sachthemen sind oft nur Austragungsorte für anderes darunter. In vielen Fällen geht es auch darum, aus der Sprachlosigkeit in eine echte Mitteilungskultur zu wechseln. Auch wenn wir meinen, doch ständig zu reden, erzählen wir wirklich über uns, unsere Empfindungen und Bedürfnisse?

 

Die Partner beginnen, sich mit dem zu zeigen, was wirklich tief in ihnen ist. Nicht selten lernen sich die zwei Menschen noch einmal ganz neu kennen und lieben, auch wenn sie meinten, schon längst alles über den anderen zu wissen. Authentisch aus der Tiefe des Herzens zu sprechen, schafft einen deutlich tieferen Kontakt und die Möglichkeit der Einfühlung.

 

Meine Rolle ist die einer allparteilichen Moderatorin, die unterstützt, einen Ebenewechsel zu vollziehen.